Café Differdinger

Auf Zeitreise im Café Differdinger

Heute nehme ich Euch mit, an einen ganz besonderen Ort, in eine fantastische Zeitkapsel,
irgendwo in den entlegenen Weiten Luxemburgs. In einer Gegend wo der Fuchs dem Igel noch gute Nacht sagt und die Zeit stehen geblieben scheint, fernab der touristischen Pfade, in einem kleinen Dorf mit gerade mal 176 Bewohnern. Unser Ziel?
Das geheimnisvolle Café Differdinger, in der Urbex-Scene auch bekannt als Café la Frontière.

Umgeben von grünen Wiesen und sanften Hügeln parkten wir unser rollendes Zuhause etwas abseits und machten uns zu Fuß auf den Weg. Es war ein herrlicher Frühlingstag, während wir durch die stillen Gassen schlenderten, nicht ahnend, welch eine Zeitreise uns bevorstand.

Der Weg führte uns zu einem Gebäude, das aussah, als hätte es die letzten hundert Jahre unverändert überstanden. Einladend und verlassen zugleich. Durch ein offenes Fenster wagten wir den Eintritt, als würden wir ein verstaubtes Buch öffnen und eine vergessene Geschichte entdecken.

Im Inneren empfing uns ein alter Gastraum, wo der Holzfußboden unter unseren Schritten knarrte, als würden wir die Pfade des wilden Westens durchqueren. Die Massivholztische erzählten Geschichten von vergangenen Gelagen, und auf einem Tisch lag eine Zeitung aus dem Jahr 1981 – als wären die letzten Jahrzehnte spurlos an diesem Ort vorbeigezogen.

Im Nebenraum fanden wir eine Zeitmaschine der Unterhaltung – einen antiken Fernseher und ein Radio mit Plattenspieler. Die Vorstellung, dass hier vielleicht einst die Bewohner des Dorfes versammelt waren, um den neuesten Klängen zu lauschen, ließ unsere Fantasie Purzelbäume schlagen.

Der nächste Raum, den wir erkundeten, war eine Art Hofladen der die Zeit vergessen zu haben schien. Eine Apothekerwaage thronte majestätisch auf dem Tresen, daneben metallene Milchkannen, die Geschichten alter Tage zu erzählen schienen. Die Patina, die alles überzog, verlieh dem Raum einen Hauch von Nostalgie, als wäre man in die Kulisse eines Schwarz-Weiß-Films geraten.

Zu den letzten Bewohnern ließ sich hier recht wenig im Netz finden, kein Wunder, es wies doch einiges darauf hin, dass hier der Gaststätte seit 1981 geschlossen ist und auch fanden wir eine Todesanzeige in den darüberliegenden Wohnräumen, wonach der Wirt 1987 im hohen alter verstorben ist. Natürlich alles nur eine Mutmaßung, für mich allerdings eine sehr schlüssige.

Auf jeden Fall finde ich es klasse, dass dieser Ort all die Jahre so gut überstanden hat.
Eine fantastische Zeitreise, aber schaut doch selbst.

Viel Spaß beim Anschauen und bleibt immer schön neugierig…!!!

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